Am Anfang war das Leder

… und daraus entstand unsere Leder-Manufaktur, welche sich heute über eine seit Generationen weitergegebene Leder-Expertise auszeichnen kann. Leder ist unsere Leidenschaft, wir leben für Leder – und möchten Ihnen diese Leidenschaft mit unseren Möbeln weitergeben.
Seit Generationen und noch viele weitere schlägt unser Herz für Leder. Einige natürlich gewachsene Materialien haben die Menschheit begleitet, soweit wir zurückdenken können. Und sie begleiten den Menschen ein ganzes Leben lang. Das Holz der Bäume zum Beispiel oder die Haut der Tiere.
Würden wir hier die Geschichte des Holzes erzählen, so begännen wir vielleicht mit dem ersten wärmenden Feuerscheit; wir würden berichten von den Hütten der Pfahlbauer, vom Kahlschlag der Wälder, von den Schiffen und der Stradivari-Geige. Bis zum guten alten Holztisch, der ein Menschenleben und länger hält.
Genauso spannend und genauso unerschöpflich ist die Geschichte des Leders. Auch wenn wir nicht gerade bei Adam und Eva beginnen müssen. Immerhin erkannten unsere Urahnen schon sehr früh die unübertrefflichen Eigenschaften dieses Materials. Die alten Ägypter, ein Volk von hoher Kultur und erstaunlicher Erfindungsgabe, konnten als Erste die Zersetzung der Tierhäute durch Anwendung von Alaun verhindern. Es war die allererste Gerbung.

Unsere Vorfahren aus der Steinzeit wussten die von ihnen erlegten Tiere rundum zu nutzen. Als vor ungefähr zwei Millionen Jahren unsere Urahnen auf die Jagd gingen, wurde neben Pflanzen auch das Tier zur Nahrungsquelle. Das Fleisch wurde gegessen, die Sehnen zu Schnüren und Bogensehnen verarbeitet, die Knochen als Werkzeug eingesetzt. Alsbald bemerkte man, dass auch die Häute der Tiere verwendbar waren.
Schicksalshaft mit der Natur verbunden, war der Mensch darauf angewiesen, die Häute der erlegten Tiere zu seinem Schutz vor dem Klima, als Kleidung zu nutzen. Sie haben erkannt, dass die Häute im Rohzustand nicht langlebig waren und so konnte es nicht lange dauern, bis sie den Vorgang des Gerbens entdeckten.
Gerben ist eine uralte handwerkliche Tätigkeit. Der Gerberberuf war hoch angesehen, Lederartikel waren so wertvoll wie Gold oder Elfenbein. Ägypter aus höheren Gesellschaftsschichten trugen Sandalen, wenn sie nicht gerade barfuss gingen. Deren Herstellung war relativ aufwendig – bis im Römischen Reich neue Gerbverfahren entwickelt wurden, mit deren Hilfe Lederartikel einfacher produziert werden konnten.
Die eigentliche Gerbung bewirkt im wesentlichen einen Schutz der Haut vor Fäulnis. Bei diesem Vorgang wird das Hauteiweiss mit einem Gerbstoff verbunden. Diese Verbindung konserviert die Haut, macht sie also widerstandsfähig gegen Wasser und Fäulnisbakterien, ohne ihre natürliche Struktur zu verlieren – sie ist Leder geworden.

Ein Kapitel in der Geschichte des Leders hat de Sede geschrieben
Das de Sede Kapitel beginnt – und da dürfen wir uns ein wenig mit den alten Ägyptern vergleichen – beim Entdecker- und Erfindergeist. Aus Liebe zum Leder richtete de Sede von Anfang an ihre Anstrengungen ganz auf die Entwicklung von immer besseren Verarbeitungsmethoden der edlen Tierhäute für ihre Sitzmöbel.
Gerbung, Färbung und Zurichtung sind erst der Anfang einer Ledergeschichte. Weit vor dem Entstehen eines Sitzmöbels setzen bereits Forschungen der Fachleute ein, die eigene Gerbverfahren für bestimmte Lederarten der de Sede Kollektion entwickeln. de Sede ging immer auf Entdeckungsreise nach den schönsten, besten und weichsten Häuten der Welt.

Ernst Lüthy, dem Gründer der de Sede Manufaktur, war es immer ein besonderes Anliegen, dass Leder Haut bleibt, damit das edle Material nicht seiner natürlichen Schönheit und Funktionen beraubt wird. Mit der Entwicklung des rein Anilin gefärbten DS-Original Leders war es ihm bereits 1964 gelungen, seine an Möbelleder gestellten hohen Ansprüche, zu erfüllen. Fast fehlerfreie Narbenleder von Jungbullen aus bester Tierhaltung schweizerischer, süddeutscher, skandinavischer und öster- reichischer Provenienz, waren und sind bis heute die Voraussetzung für unsere Spitzenqualitäten.
Nur die Narbenschicht hat die notwendige Beschaffenheit und Elastizität, die für ein intensiv genutztes Sitzmöbel in Frage kommt. Es gibt wohl kaum einen Polstermöbel-Hersteller, der strengere Massstäbe bei der Auswahl und Verarbeitung von Leder anlegt, wie de Sede. In Lohngerbereien werden die weltweit anspruchsvollsten Leder für unsere Kollektion nach unseren Massstäben und Rezepturen hergestellt. Jede Haut wird strengen Kontrollen unterzogen: Prüfung der Lichtechtheit, Reibechtheit, Narbenbild, Zurichtung der Oberfläche, Griff, Stärke, Imprägnierung, Geruch und Beschnitt.

Bereits 1976 erfanden wir das legendäre und von de Sede patentierte NECK Leder, ein 4.5 – 5 mm dickes Jungbullenleder, das beim Modell DS-47 seine revolutionäre Einführung fand. Die Verarbeitung solch bulliger Häute zu Sitzmöbeln, die bei aller Gewichtigkeit nicht unförmig sein sollen, stellte die Entwickler und Sattler von de Sede vor einige Herausforderungen.
Beim bis heute erfolgreichen DS-47 war nicht das Design für das Material bestimmend, sondern die Form hatte sich dem Material zu unterwerfen. Die Herausforderung konnte nur von Hand gelöst werden, echtes Leder soll nicht in schnelle Maschinen, sondern in geschickte Hände gelegt werden.

Bis heute wird in unserem hauseigenen Leder-Zentrum unentwegt nach neuen Lederqualitäten und Details in deren Verarbeitung geforscht. Es wird getüftelt und erprobt, erneuert und verworfen. Wir nähern uns der Faszination Leder aus allen denkbaren Richtungen. Alle Leder werden akribisch geprüft, die wir zuvor in den Gerbereien durch Lederspezialisten ausgewählt haben; zum Beispiel auf ihre so genannte Lichtechtzeit. In einer Xenon-Lichttestanlage simulieren wir dazu innerhalb einer Woche drei bis fünf Jahre Tageslichteinwirkung. Nur so können wir genau überprüfen, ob unsere strengen Vorgaben bezüglich der Ausbleichung erfüllt werden. Kurzum: de Sede ist mit Leder aufgewachsen. de Sede denkt in Leder und deshalb steht dieses Material bei allen Überlegungen gestalterischer und verarbeitungstechnischer Natur im Mittelpunkt.
Charakter des de Sede Leders

Das Anilin- bzw. Nappaleder gehört zu den vollnarbigen Lederarten und gilt als eines der schönsten Leder, die es gibt. Das Leder wird im Fass mit den bestmöglichen Farbstoffen „durch und durch“ gefärbt und anschliessend mit Hydrophobiermittel versehen, wodurch es feuchtigkeits- und ölabweisend wird. Das Leder fühlt sich weich, geschmeidig und warm an. Für jeden Lederliebhaber ein Hochgefühl.
Optimiertes, leicht pigmentiertes Anilin-Leder erhält zusätzlich zur Durchfärbung eine leichte Tönung mit Pigmentfarben; eine Schutzschicht gegen Feuchtigkeit und Schmutz. Durch diese leichte Zurichtung wird das Leder zwar etwas gleichmässiger in der Farbe, aber es behält seine wundervolle Ausstrahlung. Dank der Zurichtung hat dieses leicht pigmentierte Leder hohe Gebrauchseigenschaften und ist dadurch ein pflegeleichtes Leder.
Semi-Anilin-Leder hat eine schwach pigmentierte Oberfläche und der Pigmentierungsgrad stellt sozusagen die goldene Mitte zwischen natur- belassenen Anilin- und gedeckten Ledern.
Semi-Anilin-Leder wird mit einer geringen Menge an Farbpigmenten gefärbt, wobei Hautunregelmässigkeiten teilweise abgedeckt werden. Das natürliche Narbenbild bleibt weitgehend erhalten.
Der Gerbprozess

1. ÄSCHERN
Tatsächlich durchläuft eine Haut viele aufwendige Einzelschritte, bis sie zum Leder wird: Sie wird gewaschen und vom Dung und Verunreinigungen befreit. Dann wird die Haut „geäschert“. Durch die starke, alkalische Behandlung im Äscher quillt sie auf, das Hautfasergefüge wird gelockert. Dabei werden die Haare entfernt und das Kollagengefüge der Haut aufgelockert. Die enthaarte und gereinigte Haut nennt man Blösse.
2. ENTFLEISCHEN
Beim Entfleischen werden nicht verwendbare Abschnitte wie Gewebe-, Fleisch- und Fettreste mit scharfen Messerwalzen in der Schermaschine entfernt.
3. SPALTEN
Beim anschliessenden Spalten wird die Haut durch zwei Schnitte in drei Lagen aufgespalten. Der Schwellungszustand der Blösse macht dies möglich. Es entstehen ein Narben-, ein Mittel- und ein Fleischspalt. Die ehemalige Haarseite wird zu hochwertigem Narbenleder verarbeitet. Bei de Sede kommt ausschliesslich diese Schicht zum Einsatz. Die untere, sogenannte Spalthaut wird oft zur Velourleder Herstellung genutzt, oder wird nach entsprechender Weiterverarbeitung für Schuhsohlen, Gürtel, etc. verarbeitet.
4. ENTKÄLKEN
Beim Entkälken werden die im Äscher verwendeten Chemikalien wieder entfernt.
5. BEIZEN
Die Blösse wird einer Beize mittels Enzymen unterzogen, dadurch wird das weitere Verfallen der Haut eingeleitet und deren Aufnahmefähigkeit verbessert. Je weicher und geschmeidiger das Leder sein soll, umso intensiver muss das Beizen sein.
6. GERBEN
Nun erfolgt die eigentliche Gerbung, also die Umwandlung der bis dahin rohen Haut in haltbares Leder. Die eigentliche Gerbung bewirkt im Wesentlichen einen Schutz der Haut vor Fäulnis.
7. CHROMGERBEN
Eine chemische Verbindung von basischen Chrom- salzen mit den Eiweissstoffen der Haut ist das heute am häufigsten angewendete Gerbverfahren und wird für das von de Sede verwendete Leder angewandt. Bei diesem Gerbverfahren kommen Chromsalze zum Einsatz. Den Gerbvorgang übernehmen grosse drehbare Fässer oder Trommeln. Die Gerbung mit Chromsalzen reduziert die Dauer des Gerbprozesses auf wenige Stunden und das Leder wird dabei sehr viel weicher.

8. ABWELKEN
Zur Weiterverarbeitung muss der tropfnassen Haut das Wasser entzogen werden. In der Abwelkpresse werden sie abgewelkt, das heisst entwässert. Dies geschieht auf einer Maschine mit Filzen, die unter hohem Druck einen Teil des Wassers herauspressen. Hierdurch entsteht das sogenannte Wet-Blue.
9. FALZEN
Die gegerbte und abgewelkte Haut wird noch einmal auf die genau gewünschte Dicke egalisiert. Die genaue Dickeneinstellung der Leder erfolgt durch das Abhobeln der Fleischseite. Die ganze Breite von ca. drei Metern kann in einem einzigen Durchgang bearbeitet werden.
10. NACHGERBEN
Weitere Gerbstoffe in Kombination zur Grundgerbung modifizieren bzw. optimieren die Ledereigenschaften. Weichheit, Griff, Reisswert, sowie Elastizität, werden durch diesen Vorgang beeinflusst.
11. FÄRBEN
Abgesehen vom Ledertyp spielen die Färbung und das Finish (die sogenannte Zurichtung) die grösste Rolle bei der Qualität von Möbelleder.
Das Färben von Leder ist genau so alt wie das Leder selbst. Der Urmensch färbte das Leder mit natürlichen Farbstoffen. Dazu gebrauchte er gefärbte Säfte von bestimmten Pflanzen und
Früchten. Etwa 1860 wurde der erste synthetische Farbstoff produziert, danach folgten zahllose weitere Farben. Wir kennen sie heutzutage unter dem Sammelbegriff Anilin-Farbstoffe. Gutes
Leder erhält in einem Wasserbad eine Färbung mit Anilin-Farbstoffen. Bei diesem Verfahren dringen die Farbstoffe in die Poren ein und färben das Leder komplett durch. Es behält somit selbst bei extremer Beanspruchung seine Farbnuance. Gleichzeitig werden dem Leder hochwertige
Rückfetter und Imprägnierungsmittel zugeführt. So erhält es seine schmutz- und wasserabweisenden Eigenschaften und seine Weichheit.
12. TROCKNEN
Nicht nur guter Wein sollte trocken und gut gela- gert sein, sondern auch Leder. Nach dem Färben wird das Leder entwässert und auf Klammer- rahmen luftgetrocknet. Die Trocknung fixiert die Hautfasern und geschieht häufig unter Spannung und Hitze.

13. FINISH/ZURICHTUNG
Dies ist der Sammelbegriff für alle Arbeiten zur Oberflächenbehandlung des Leders. Das Ziel der Zurichtung ist, das Leder zu veredeln und attraktiver zu machen. Durch die Zurichtung erhält das Leder bestimmte Charaktereigenschaften, wie beispielsweise die Gleichmässigkeit der Farbe, Glanz, sowie Schutz gegen Feuchtigkeit und Beschädigungen. Dies verleiht dem Leder den typischen „Griff“.
14. QUALITÄTSKONTROLLE
Während der ganzen Herstellungsdauer werden die Leder durch Qualitätssicherungen in den Gerbereien betreut und jeder Arbeitsgang dokumentiert. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Fertigleder dem gewünschten Endprodukt entspricht. Bei der Endsortierung werden die Leder nach bestimmten Qualitätsmerkmalen klassifiziert.
15. VERMESSUNG
Zum Schluss folgt eine elektronische Flächenmessung in m². Danach werden die Leder in Sortimente eingestuft.
de Sede Leder kommen von glücklichen Rindern

Rinder sind im Wesentlichen Lieferanten für die menschliche Ernährung. Sie liefern primär Milch und Fleisch und immer auch Häute, die aber das Nebenprodukt der Fleischherstellung sind. Kein Rind wird also wegen seiner Haut geschlachtet.
de Sede verarbeitet nur Häute, die von glücklichen Rindern aus einer Gegend kommen, wo sie mit speziell und auf sie abgestimmten Futtermitteln ernährt, artgerecht gehalten und vor allem gut behandelt werden.
Als Kälber verbringen sie die ersten Lebensmonate zusammen mit ihrer Mutter. Im Sommer leben sie auf der Weide, im Winter in einem grossen Laufstall. Sie dürfen nach Lust und Laune toben oder ruhen. Sie kommen so oft es geht auf die Wiese, im Stall haben sie genügend Platz für ein artgemässes Verhalten. Licht, Luft und Sauberkeit erhöhen dazu den Wohlfühl-Faktor.
Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein laden Wiesen und Weiden zum Grasen ein, da gibt es saftige Gräser und schmackhafte Bergkräuter – luftige Stallungen mit grosszügigen Liegeplätzen aus Stroh: hier leben sie, die glücklichen Rinder!
Leder, Form und Sinnlichkeit

Leder ist die Welt von de Sede. Eine Passion. Deshalb werden bereits bei der Auswahl der Häute strengste Massstäbe gesetzt. Nur Jungbullen bester Tierhaltung werden auserkoren, denn sie garantieren allerbestes Möbelleder. Im Vergleich zu Kuhhäuten sind sie stärker und formstabiler. So kommt es, dass de Sede Leder zu den kräftigsten und strapazierfähigsten gehören, gleichzeitig aber unnachahmlich anschmiegsam sind.
Bei der Verarbeitung wird dem Leder seine Natürlichkeit, sein charakteristisches Falten-, Narben- und Porenbild belassen. So sind zum Beispiel viele Naturmerkmale einzig ein Prädikat für die Echtheit des Materials. Nur lebendiges Leder kann seine ganze Sinnlichkeit entfalten. Selbst der natürliche Alterungsprozess hat seinen Reiz – denn er verleiht dem Leder eine liebenswerte Patina.
Einer der wichtigsten Arbeitsschritte, der den Charakter, die Qualität und die Ausstrahlung unserer Möbel ausmacht, ist die Sortierung und Kommissionierung der Lederhäute. Dabei wird neben der Menge der Leder, die für ein Möbel benötigt wird, die Qualität, Struktur und Farbe geprüft. Für ein Sofa werden normalerweise vier Lederhäute verarbeitet, von der Qualität DS-NATURALE werden doppelt soviel Häute benötigt, bis die notwendigen Teile für das Möbel zusammenpassen.
Naturmerkmale – Beschädigungen oder natürliche Kennzeichen
Die tierische Haut wird durch klimatologische und weitere Lebensumstände des Tieres, gekennzeichnet. Die meisten Tiere werden sich Schrammen, Insektenbisse oder sogar Krankheiten während ihres Lebens zuziehen, welche Narben im Leder hinterlassen. Häute, die zum Beispiel aus einer Gegend kommen, wo die Tiere ihr ganzes Leben lang innerhalb von Stacheldraht-Zäunen verbracht haben, sind aufgrund der vielen Vernarbungen nicht geeignet für de Sede Leder. Die wichtigste Anforderung für de Sede Leder ist, dass diese kaum Beschädigungen aufweisen dürfen. Vollkommen unbeschädigte Häute gibt es jedoch nicht und an jedem Sitzmöbel aus Leder kann man irgendwo Narben oder gut verwachsene Verletzun- gen finden. Dies beweist, dass man es mit einem Naturprodukt mit unverwechselbarem Charakter zu tun hat, mit glücklichen Rindern. Eine verheilte Narbe bedeutet nicht unbedingt eine Minderung der Lederqualität.
Nachstehend beschreiben wir eine Reihe von Naturmerkmalen, die im Leder Ihres Sitzmöbels auftreten können. Bei der Herstellung des Möbels wird darauf geachtet, dass derartige Stellen nicht zu konzentriert auftreten und an gut sichtbaren Stellen vermieden werden.
GUT VERHEILTE NARBEN

INSEKTENBISSE
Kleine Oberflächenbeschädigungen, die durch unterschiedliche Arten von Insekten verursacht werden.
NACKENFALTEN
Ungefähr 3-4 mm breite Linien, die gröbere Narben als die umgebende Oberfläche aufweisen. Bei Semi-Anilin-Leder treten sie mehr hervor, wenn das Licht in einem grösseren Winkel einfällt. Nackenfalten betonen die natürliche Schönheit des Leders.
STRUKTURUNTERSCHIEDE
Bereiche, in denen sich die Narben von einer feinen, zu einer gröberen Struktur ändern, zum Beispiel die Stellen, an denen die Seiten der Haut in die Bauchgegend übergehen.
HAARWURZELN
Flächen mit sehr kleinen Punkten deuten auf Haarwurzeln. Sie können meistens erst gesehen werden, wenn die Haut beim Polstern in einen gespannten Zustand gebracht wurde.
de Sede Ledersortiment

Die Lederqualitäten von de Sede sind robust, charaktervoll, sinnlich und schön. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre Stärke, ihr Narbenbild und Finish.

Es sind pflegeleichte und feinnarbige Nappaleder, naturbelassene Leder mit natürlichen Strukturen, besonders weich und geschmeidig und mit seidig anmuten- dem Griff. Jede Haut ist ein Unikat. Das natürliche Aussehen hängt stark von der Textur der Jungbullenhaut, vom Körperfett und der Ernährung des Tieres ab.

DE SEDE LEDER: DS-NECK

Stärke/thickness: 4.5 – 5 mm
Erhaltene Natürlichkeit mit unvergleichlich markanter Ausstrahlung, wird zum Blickfang der besonderen Art – qualitativ ohne Alternative.
Das naturbelassene Leder stammt von den urwüchsigsten und stärksten Bullen. Charakteristisch ist der geschmeidig-weiche Griff. Die rustikale, grobnarbige Oberflächenstruktur mit seinen ursprünglich gewachsenen, markanten Nackenfalten, Schrumpfnarben und Wülsten. NECK ist extrem strapazierfähig und nahezu unverwüstlich, fühlt sich warm an und ist angenehm hautfreundlich.
DE SEDE LEDER: DS-CLUB

Stärke/thickness: 2,4 – 2,8 mm
Vollnarbig, einmalig in der Zeichnung von Poren, Narben und Oberflächenstruktur – kräftig, fest, strapazierfähig, form- und farbbeständig, aber trotzdem weich und anschmiegsam.
Es zeichnet sich aus durch Langlebigkeit und hohe Wertbeständigkeit. Seine Offenporigkeit macht es besonders atmungsaktiv und temperaturregulierend.
DE SEDE LEDER: DS-NATURALE

Stärke/thickness: 1,5 – 1,7 mm
Die authentischste Form, welche Leder mit all seinen natürlichen Eigenschaften besitzen kann – ausnehmend weich, geschmeidig und mit seidig anmutendem Griff.
Alle positiven Eigenschaften der Natur bleiben erhalten. NATURALE ist ein Leder, das lebt und atmet. Durch Berührung und Lichteinfluss verändert es sich mit der Zeit. Es bildet sich eine Patina, die für hochwertiges Leder charakteristisch ist. Das unver- siegelte NATURALE Leder kann leichte Unterschiede in der Farbintensität zeigen, unterstreicht jedoch den ursprünglichen Charakter des Leders. Natürliche Merkmale, wie die charakteristischen Mastfalten, sind dadurch erst erkennbar und gewollt und unter- streichen die natürliche und elegante Oberfläche.
DE SEDE LEDER: DS-TOUCH

Stärke/thickness: 1,2 – 1,4 mm
Es gibt nur wenige Lederqualitäten, die wegen ihrer handschmeichelnden Oberfläche schon bei der ersten Berührung eine unvergleichbare Haptik hervorrufen.
Die besondere Faszination dieses einzigartigen, Anilin optimierten Leders mit einer leichten Pigmentierung geht von seiner unverfälschten Struktur und vom Siedenglanz der naturbelassenen Haut aus, die mit dem Alter eine authentische, edle Patina erhält. DS-TOUCH ist ein atmungsaktives Leder, wie es ursprünglicher und hochwertiger nicht sein kann.
DE SEDE LEDER: DS-SELECT

Stärke/thickness: 1,2 – 1,4 mm
Dieses leicht pigmentierte Leder ist sehr strapazierfähig, pflegeleicht und langlebig. Das charakteris- tische Falten-, Narben- und Porenbild bleibt dank einer sorgfältigen Verarbeitung erhalten.
SELECT wird nach der Gerbung durchgefärbt und erhält einen speziellen Finish zur Beibehaltung der natürlichen Ausstrahlung bei gleichzeitig verbessertem Schutz. Es unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess, der ihm eine charaktervolle Patina verleiht.
Durch die leichte Zurichtung wird das Leder zwar etwas gleichmässiger in der Farbe, aber es behält seine wundervolle Ausstrahlung.
DE SEDE LEDER: DS-LIVING

Stärke/thickness: 1,5 – 1,7 mm
Das leicht pigmentierte Leder erhält nach der Zurichtung eine sanfte, mechanische Prägung, um die Oberfläche zu verschönern.
Das Leder ist ausserordentlich strapazierfähig, weil die Zurichtung vor Nässe, Schweiss oder Hautfett schützt. Trotz seines pflegeleichten Finishs ist LIVING elegant in der Anmutung. LIVING bringt praktische Überlegungen mit hoher Ästhetik zusammen.
DE SEDE LEDER: DS-COLORAL

Stärke/thickness: 1,5 – 1,7 mm
Farben spielen bei de Sede eine wichtige Rolle. Je nach Wahl können sie ein Möbel völlig anders wirken lassen und dadurch auch die Stimmung eines Raumes wesentlich beeinflussen.
Um möglichst jeden Farbwunsch erfüllen zu können, setzt de Sede mit COLORAL einen weiteren Meilenstein in punkto Lederqualitäten. COLORAL, ein pigmentiertes Leder, ist nicht nur ein geschmeidig-warmes, mit einem leicht geprägten Narbenbild versehenes Leder – sondern auch in über 2000 NCS-/RAL-Farben erhältlich. Eine ideale Wahl für Farbliebhaber.
DE SEDE LEDER: DS-ARTISANO

Stärke/thickness: 2,4 – 2,6 mm
Kräftig, fest, strapazierfähig und pflegeleicht. Das Sattlerleder von de Sede ist einzigartig gewachsen und einmalig in seiner sehr feinen Zeichnung von Poren, Narbung und markiger Oberflächenstruktur.
Sattelleder steht beispielhaft für die besondere Ursprünglichkeit dieses Materials. Durch seine grosse Festigkeit und individuelle Natürlichkeit zählt es zu den besten Lederqualitäten. Seine milde und geschmeidige Haptik verdankt ARTISANO einem natürlichen Gerb- und Färbeverfahren. Dabei wird auf die Oberfläche eine leichte Pigmentierung aufgetragen. Durch seinen geringen Fettgehalt bleibt es stabil und formbeständig. Besonders erwünscht: der Patina-Effekt, denn erst im Gebrauch entfaltet das Leder seine wahre Schönheit.
ARTISANO ist nur begrenzt bei bestimmten Modellen einsetzbar und eignet sich aufgrund seiner Beschaffenheit für kompakte Sitz- oder Rückenteile, sowie für glatte Oberflächen wie Korpusse und Seitenwände.
Die Lederpflege

de Sede Leder sind Naturprodukte, offenporig und dadurch atmungsaktiv und von Natur aus pflege- leicht. Durch die richtige Pflege gewinnen sie mit den Jahren an Schönheit und entwickeln ihre ureigene Patina. Dennoch bedarf es regelmässiger und sachgerechter Pflege. Speziell für die Werterhaltung unserer Leder haben wir ein speziell dafür abgestimmtes Pflegeset mit Reiniger und Pflegecreme entwickelt: „Leather Soft Cleaner“ und „Leather Cream“.
Damit das Leder seine Eigenschaften wie Atmungsaktivität, Feuchtigkeitsregulierung, Wärmeausgleich und samtartige Griffigkeit über Jahre hinweg behalten kann, sind nachfolgende Hinweise zu beachten:
- Leder ist ein reines Naturprodukt und verändert sich ähnlich wie edles Holz unter dem Einfluss von Sonnenlicht und anderen starken Lichtquellen.
- Daher sollten Möbelstücke vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden und einen Mindestabstand von 40 cm zu Wärmequellen haben.
- Flüssigkeiten jeder Art sofort abtupfen, damit sie nicht ins Leder eindringen können.
- Stauben Sie von Zeit zu Zeit Ihr Möbel mit einem feuchten und weichen Tuch (keine Microfaser) ab. Leder braucht etwas Feuchtigkeit.
- Verwenden Sie nie Lösungsmittel wie Fleckenentferner, Terpentin oder Benzin. Auch keine Schuhcremes oder Bohnerwachse. Zur korrekten Reinigung und Pflege empfehlen wir ausschliesslich unser Pflegeset.
- Bevor Sie mit der Reinigung und Pflege beginnen, sollten Sie die Mittel an einer verdeckten Stelle ausprobieren. Die Pflege niemals direkt auf das Leder auftragen. Das Mittel zuerst auf ein sauberes, weiches Tuch geben. Dann sanft und grossflächig von Naht zu Naht auftragen und nicht zu fest reiben. Reinigungsarbeiten sollten immer grossflächig und niemals punktuell vorgenommen werden.

Für unser naturbelassenes NATURALE Leder gelten besondere Pflegerichtlinien:
- Für die Reinigung dieser hochwertigen Lederqualität befeuchten Sie die Oberfläche zuerst mit destilliertem Wasser und lassen sie anschliessend wieder trocknen. Bei stark verschmutzten Stellen oder Kratzern verwenden Sie den NATURALE Reinigungsschwamm. Streichen Sie damit mit leichtem Druck in eine Richtung über das Leder, behandeln sie die ganze Fläche, von Naht zu Naht. Danach reiben Sie die Fläche mit einem Tuch ab, um den Feinstaub zu entfernen. Auf NATURALE Leder niemals wachs- oder fetthaltige Pflegemittel anwenden.
- Im Zweifel immer einen Fachmann kontaktieren. Bitte beachten Sie die speziellen Hinweise im Pflegeset oder auf www.desede.ch
Verarbeitung in Perfektion

Für de Sede ist Perfektion Ansporn, Anspruch und Werterhaltung. Es ist die Sorgfalt, mit der wir uns stets auch dem kleinsten Detail widmen. Der Qualitätswille, der nicht nach einer guten, sondern stets nach der besten Lösung strebt. Besonders deutlich wird unsere Liebe zum Detail in der Näherei. Wir wenden Techniken und Verfahren an, wie sie heute nur noch selten eingesetzt werden. Kunstvolle, präzise Verbindungs- und Ziernähte zeugen von höchster Sorgfalt.

Bei de Sede wurde schon immer viel Wert auf die Nahttechniken gelegt. So erfand man im de Sede Atelier bereits 1967 die Riemchennaht für das Modell DS-31, die Sattlernaht bei DS-61, sowie die auf- wendige Fadenabheftung beim DS-51. Eine weitere Innovation waren die Zick-Zack-Nähte mit Chirurgen- faden, eine Nähtechnik für extrem dicke Leder, sowie die einfache Dreifachnaht und dreifache Zick-Zack- Naht – ein weiterer Meilenstein in der Nähtechnik.

Leder ABC
THE SPIRIT OF LEATHER
ANILIN-FÄRBUNG
Naturbelassene und transparente Zurichtungen. Das Leder wird durch- gefärbt, anstatt mit Lack besprüht und versiegelt. Dadurch bleibt das Leder offenporig, die Naturmerkmale sind immer noch sichtbar und das Leder bleibt so urwüchsig, wie die Natur es geschaffen hat.
ANILIN-LEDER
Sammelbegriff für nur mit Farbstoffen gefärbte Leder und pigmentfreie Zurichtungen.
BLANKLEDER
Rindleder, pflanzlich gegerbt, leicht gefettet, glatt. Für Lederwaren, Taschen und Möbel.
BOXCALF
Feinnarbiges, glattes, festes Kalbleder, chromgegerbt, für Schuhe und Taschen.
BÜFFELLEDER
Wird aus den Häuten asiatischer Wasserbüffel hergestellt und für Möbel und Lederwaren verwendet.
CHEVREAU-KIDLEDER
Sehr feines Ziegen- und Zickelleder, chromgegerbt, für Schuhe, Taschen und Lederwaren.
ECHTES LEDER
Ein von der Möbelbranche oft verwendetes Schlagwort, das aber dem Verbraucher keine Informationen über Typ und Qualität des Leders gibt. Jedes Leder ist echt, aber es kann in einigen Fällen auch eine geringere Lederqualität, zum Beispiel Spalt oder mit Kunststoff beschichtetes Leder bedeuten.
FEINLEDER
Sammelbezeichnung für formstabile, dünne Leder für Lederwaren.
GEDECKTE LEDER
Leder, deren Narbenoberfläche mit einer deckenden Farbschicht überzogen wurde.
GLACÉLEDER
Dehnbares Leder aus Lamm- und Zickelfellen, mit Alaun, Mehl und Eigelb gegerbt, weiss; für Handschuhe.
HAPTIK
Entscheidend für das Erleben eines Leders. Fühlt es sich weich oder fest, warm oder kalt an? Das Anfassen eines Leders ist mindestens genauso wichtig wie das Anschauen.
HIRSCHNAPPA
Hirschbekleidungsleder, meist chromgegerbt, vollnarbig, weich, durchgefärbt, anilinartig zugerichtet.
NAPPALEDER
Aus dem kalifornischen Napa-Valley kommt das Bearbeitungsverfahren, an dessen Ende ein besonders weiches und griffiges Glattleder steht – das Nappaleder. Seine Oberfläche kann glatt oder geprägt sein.
NARBEN
Das jeder Tierhaut eigentümliche Porenbild, welches auf der Aussenseite der Haut oder des Felles nach Entfernung des Haar- oder Wollkleides sichtbar wird.
NARBENSEITE
Die äussere Seite der Tierhaut, wo ursprünglich das Fell sass. de Sede Möbel werden ausschliesslich aus Narbenleder gefertigt.
NUBUK
Ein festes, narbenseitig geschliffenes Kalbs- oder Rindsleder mit samtartiger Oberfläche.
PIGMENT-ZURICHTUNG
Bei der Oberflächenbehandlung des Leders werden feine Farbpigmente verwendet. Man spricht auch von „gedecktem“ Leder.
RAULEDER
Als Rauleder werden alle Lederarten angesehen, deren genutzte Oberfläche mechanisch angeraut wurde.
SEMI-ANILIN-LEDER
Leder, welches unter Mitverwendung geringer Mengen von Farbstoffen anilin-gefärbt wird. Dabei soll das natürliche Narbenbild erhalten bleiben.
SPALT/SPALTEN
Wird eine Haut über die gesamte Fläche in mehrere Schichten zerlegt, so bezeichnet man diesen Vorgang als Spalten.
VACHETTEN
Grossflächige Rindleder, pflanzlich gegerbt, gespalten, für Lederwaren, Taschen und Möbel.
VELOUR
Auf der Fleischseite samtartig geschliffenes Leder, durchgefärbt.
VOLL-LEDER
Leder aus ungespaltenen Häuten und Fellen, ebenfalls die Bezeichnung für gespaltene Narbenleder.
WATERPROOF
Wasserabweisendes Rindsoberleder; chromgegerbt; hydrophobiert.
WILDLEDER
Leder aus den Häuten und Fellen wild lebender Tiere; Narben- oder Fleischseite fein geschliffen.
WET-BLUE-LEDER
Chromgegerbtes Leder, das nicht weiter zugerichtet ist und in feuchtem Zustand verkauft wird.
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De Sede – behagliche und edle Design Sitzmöbel aus feinstem Leder
Sitzmöbel aus feinstem Leder, von Hand gefertigt in meisterlicher Handwerkstradition: dafür steht die Schweizer de Sede AG, einst hervorgegangen aus einer familiengeführten Sattlerei, die sich der Fertigung hochwertiger Ledermöbel verschrieben hatte. Mit zeitlosen Sofas, Sesseln, Stühlen und Tischen, die edel altern und mit den Jahren immer schöner werden, erobert de Sede seit über 50 Jahren die Herzen der Menschen und stattet Wohn- und Geschäftsräume in mehr als 40 Ländern auf der ganzen Welt aus, unter anderem in den USA, in Russland, China und im arabischen Raum.
Bruno Wickart AG, Zug – spezialisierter Fachhandelspartner von DE SEDE im Raum Zug, Luzern und Zürich
Bruno Wickart AG und DE SEDE pflegen eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das Bruno Wickart Sortiment beinhaltet mehrere DE SEDE -Neuheiten und Bestsellers.