Die Küche als neuer Mittelpunkt des Wohnens

Poggenpohl, Orea, Next125, Siematic, Veriset: Es gibt kaum einen Küchenhersteller, dessen Ausstellung wir nicht besucht haben und uns inspirieren liessen. Und natürlich erweist sich im Findungsprozess auch Instagram als schier unendliche Quelle an guten, und auch weniger guten, Beispielküchen. Erstaunlicherweise waren wir uns bei der Küchenwahl schneller einig, als dies bei der Auswahl der Spielküche für unsere Tochter der Fall war.
Wir waren uns jedoch schnell einig, dass sich die Küche gegenüber der geplanten Standartküche öffnen soll; minimalistisch, zeitlos, und funktional soll sie sein. Wir haben bereits in unseren vorhergehenden Berichten beschrieben, dass zwei zentrale Gründe vom Abweichen des Standards mitausschlaggebend waren: Mehr Tageslicht und Platzgewinn im Wohnzimmer-Bereich.
Eine «überdimensionierte» Kücheninsel

Die Kücheninsel bildet nicht nur rein aus Betrachtung des Grundrissplanes den Mittelpunkt unseres Wohnens. Sie ist vielmehr ein Ort des Zusammenkommens, des gemeinsamen Kochens und natürlich des samstäglichen Aperitifs. All die Aspekte sind uns als begeisterte Hobbyköche wichtig und mussten bei der Planung berücksichtigt werden. Mit 320cm Länge und 123cm Tiefe erfüllt sie das wichtigste Kriterium: Genügend Arbeitsfläche und Stauraum. Als Kochherd haben wir uns für den Bora X Pure entschieden. Das Abwaschbecken ist mit 50cm (statt 55cm) genügend gross. Dadurch erhalten wir eine Arbeitsfläche von über 125cm.
In der Kochinsel sind weiter Spülmaschine, Abfalleimer und als unser persönliches Highlight ein Weinkühler untergebracht. Dadurch halten Sie die Arbeitswege und den Griff zum Glas Wein optimal kurz. Als Arbeitsfläche haben wir uns für Dekton entschieden. Dekton sieht aus wie Naturstein, besitzt aber viel widerstandsfähigere Eigenschaften.

Die Armatur stammt von Gessi. Das Modell Su&Giu ist vor allem spannend, da sich dieser Wasserhahn bei Nichtbedarf versenken lässt. Auf der Rückseite bieten neun Schubladen Platz für Kochtöpfe, Pfannen und Kochutensilien. Die obersten, «repräsentativen» Schubladen statten wir mit Besteckeinsätzen aus natürlichem Eichenholz aus. Als zusätzlichen Luxus statten wir die Schubladen mit Servo-Drive aus. Wenn Sie den Unterschied zu herkömmlichen Schliessmechanismen einmal erlebt haben, kann man faktisch nicht mehr darauf verzichten. Die Schubladen lassen sich wie von Geisterhand öffnen und schliessen und da die gesamte Küche grifflos ist, ist dies eine Investition wert. Rechnen Sie pro Schublade mit ca. CHF 200.- Mehrkosten. Wir werden diese anderswo einsparen. Und denken Sie auch bei der Kochinsel an genügend Steckdosen, falls Küchengeräte wie Mixer oder Küchenmaschine zum Einsatz kommen sollen. Uns reichen zwei Einfach-Steckdosen jedoch allemal aus; auf der Rückseite und seitlich angebracht.

Highlights auf den zweiten Blick

Die Küchenzeile hat an und für sich nichts Spektakuläres an sich. Auf eine Kochnische haben wir bewusst verzichtet. Die Kaffeemaschine versteckt sich elegant innerhalb eines Schrankes. Hierfür haben wir innerhalb des Schrankes eine Dreifach-Steckdose montieren lassen. Gerne hätten wir Backofen und den Steamer mit Wärmeschublade auf gleicher Höhe platziert. Den Abstrich mussten wir leider zugunsten der Funktion der einzelnen Schränke vornehmen. Nach links aussen hin zum Esszimmer bildet ein seitliches offenes Regal den Abschluss. Wir möchten beim Essen nicht zwingend an eine Wand schauen müssen. Das Regal gibt uns nun die Möglichkeit etwas mehr Wohnlichkeit reinzubringen, wo wir sie uns wünschen. So sollen unter anderem das Geschirr und Kochbücher ihren Platz finden. Jeweils auf dem oberen und unteren Ende bilden wiederum Steckdosen den Abschluss – sollte doch mal eine Dekolampe oder eine Sonos-Box Strom benötigen.

Schwarz, Anthrazit oder eine andere Farbe? Aber bestimmt keine Fingerabdrücke.
Der Trend ist klar erkennbar. Momentan tendieren viele zu einer schwarzen Küche. So auch wir. Matt-Schwarz ist momentan der klare Favorit, aber so richtig festlegen wollen wir uns noch nicht, obschon uns die ersten Visualisierungen sehr gut gefallen. Aber da wir noch etwas Zeit haben, werden wir uns den Entscheid noch etwas offen lassen. Mit Sicherheit werden wir aus der Betrachtung der Materialisierung auf eine Anti-Fingerprint-Oberfläche zurückgreifen. Schliesslich wollen wir unsere Zeit nicht hauptsächlich Reinigen vornehmen.

Wir empfehlen Ihnen mit der Auswahl der Küchenfarbe abzuwarten und diese auf Ihren Parkett und die Wandfarbe abzustimmen. Grundsätzlich gilt, je mehr Tageslicht auf Ihre Küche trifft, desto dunkler kann auch die Farbe sein. Insgesamt hatten wir nun zwei Termine bei unserem Küchenbauer. Ein weiterer wird sicher zu einem späteren Stadium für die finale Ausarbeitung folgen.
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Michel N. (37) und Michèle G. (36) leben mit ihrer Tochter Lilou (1) in Luzern. Die beiden Kommunikationsspezialisten mit Flair für schönes Wohnen, erfüllen sich den Wunsch einer Eigentumswohnung nahe der Stadtgrenze Luzern. Bruno Wickart begleitet und berät das Paar bei Ihrem Projekt ab dem ersten Tag – von der Grundrissgestaltung bis zum fertig möblierten Objekt.
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