Gerrit Thomas Rietveld 635 Red and Blue: ein neoplastisches Meisterwerk seiner Zeit

Name: Bruno Wickart AG
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Zunächst als Schreinermeister im Familienbetrieb tätig, erarbeitete sich Gerrit Thomas Rietveld durch Abendkurse sein umfangreiches Wissen im Bereich der Architektur. Bekanntheit erlangte er unter anderem durch seine Zugehörigkeit zur Künstlervereinigung De Stijl, deren künstlerische Richtung die geometrische Abstraktion sowie einen auf Funktionalität reduzierten Purismus verfolgte. Eines seiner berühmtesten architektonischen Werke ist das Rietveld-Schröder-Haus in Utrecht, das im Jahr 2000 von der UNESCO als Welterbe ernannt wurde. Ebenfalls weltweiten Ruhm erlangte der einzigartige Stuhl 635 Red and Blue, dessen Farbgebung eine Hommage an die Werke des niederländischen Künstlers Piet Mondrian darstellt. 635 Red and Blue – ein Stuhl, der den Regeln der Geometrie folgt

Den ersten Entwurf des rotblauen Stuhls entwickelte Gerrit Thomas Rietveld im Jahr 1917, aber erst sechs Jahre später erhielt er schlussendlich seine charakteristische Farbgebung, für die der 635 Red and Blue bis heute bekannt ist. Für die Konstruktion des Stuhls verwendete er 13 Vierkanthölzer sowie zwei Latten aus Buchenholz. Die Rückenlehne und die Sitzfläche hingegen sind aus Schichtholz gefertigt. Stuhl 635 Red and Blue – ein subtiles Spiel aus horizontalen und vertikalen Linien

Der Stuhl 635 Red and Blue verkörpert wie kein anderes Werk die Grundsätze der De-Stijl-Bewegung. Auf das Wesentliche reduziert besticht das neoplastische Meisterwerk durch eine horizontale und vertikale Linienführung, die sich an die Abstraktion der Geometrie anlehnt. Auch in Bezug auf die Farbgebung unterscheidet sich der rotblaue Stuhl von anderen Sitzmöbeln. Für seinen berühmtesten Entwurf entschied Gerrit Thomas Rietveld sich für die drei Primärfarben Gelb, Rot und Blau und schuf damit einen Klassiker, der die Designwelt bis heute begeistert.

Designer:

Gerrit Thomas Rietveld

Utrecht/Utrecht, 1888/1964

Gerrit Thomas Rietveld, geboren in Utrecht am 24. Juni 1888, scheint zwei so unterschiedliche Persönlichkeiten in sich zu vereinen, dass man meinen könnte, seine Arbeiten stammten von mehr als einem Künstler. Die erste Persönlichkeit steckt im Kunstschreiner, der in einer ursprünglichen Ausdrucksweise arbeitet, Stühle und andere Möbel neu erfindet, als ob niemand zuvor sie gebaut hätte, und einem gänzlich eigenen strukturellen Code folgt; die zweite Persönlichkeit ist der Architekt, der elegante Formeln benutzt und dazu entschlossen ist, die rationalistische und neoplastizistische Botschaft im Kontext der europäischen Kultur zu vermitteln. Die beiden Tätigkeitsbereiche überlappen einander und verschmelzen in einer perfekten Osmose, um sich dann in einer logischen Folge zu entfalten. Im Jahre 1918 trat Rietveld der Bewegung „De Stijl“ bei, die aus einer im Jahre zuvor von Theo van Doesburg gegründeten Strömung hervorgegangen war. Die Gruppe assimilierte und übersetzte einige Gesetze über die dynamische Aufschlüsselung von Kompositionen (indem sie ins Extreme getrieben werden), die bereits von den Kubisten in der Malerei zum Ausdruck gebracht worden waren: die Künstler von „De Stijl“ widmeten sich auch einer sorgfältigen Analyse der architektonischen Lektionen des grossen Frank Lloyd Wright, dessen Einfluss damals in Europa deutlich zu spüren war. Durch seine Zusammenarbeit mit Robert van’t Hoff und Vilmos Huszar und später mit Theo van Doesburg und Cornelius van Eesteren wurde Rietveld bald einer der herausragendsten Interpreten der neoplastizistischen Botschaft. Zu seinen wichtigsten Werken gehören: das Schröder Haus in Utrecht (1924); die „Reihenhäuser“ in Utrecht (1931-34); der niederländische Pavillon bei der Biennale in Venedig (1954); der Skulpturenpavillon im Rijksmuseum Kröller-Müller in Otterloo und das Van Gogh Museum in Amsterdam (1955). Aus seinen ebenso bedeutenden Möbelkreationen hat Cassina folgende Exemplare für die Produktion ausgewählt: „Red and Blue“ (1918), „Zig-Zag“ (1934), „Schröder 1“ (1923), „Utrecht“ (1935)

Markierung und Produktionsnummer von Cassina

Alle Möbel von der Kollektion “Cassina I Maestri” tragen unauslöschlich folgende Markierungen:

die Unterschrift des Autors, die Eigentum der gesetzlichen Erben ist, und deren Nutzung an Cassina in Exklusivität abgetreten wurde, die als Stempel konzipierte Unterschrift bescheinigt die Authentizität der Möbel;
das Logo “Cassina I Maestri” in welches das Erkennungszeichen des Autors aufgenommen wurde, entspricht dem Symbol, mit dem der Autor selbst seine Entwurfszeichnungen identifizierte;
die laufende Nummer, um die Produktionschronologie aufzuzeigen, um das Objekt im Zusammenhang mit seinem “Personalausweis” zu identifizieren, um zu beweisen, dass die abschliessende Qualitätskontrolle erfolgt ist, und letztlich, um den Erben die Kontrolle zu ermöglichen, dass die Autorenrechte respektiert wurden. Der rote Pfeil auf den technischen Skizzen bezeichnet die Lage der Markierung und der Produktionsnummer auf dem Produkt

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Inspiration Bauhaus

1919 wurde in Weimar das Bauhaus gegründet, die einflussreichste Architektur- und Designschule des 20. Jahrhunderts. 100 Jahre später wirkt das Design immer noch nach. Das Bauhaus hat auch nachfolgende Generationen immer wieder beeinflusst. Das Design ist klar, und funktional. Link zum Blog: 100 Jahre Bauhaus – 1919 – 2019

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100 Jahre Bauhaus

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