Ludwig Mies van der Rohe S 533 R: eine Innovation des Freischwingers

Bereits im Alter von 22 Jahren schloss sich Ludwig Mies van der Rohe dem Architekturbüro von Peter Behrens an. In dieser Zeit knüpfte er erstmals Kontakte zu Walter Gropius und Le Corbusier, die seinen weiteren Werdegang nachhaltig beeinflussten. Mies van der Rohe gilt heute als einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts, der durch seine neuartige Glas- und Skelettbauweise berühmt wurde. Nach der Maxime «weniger ist mehr» entwarf er innovative architektonische Designs, die durch Purismus und Klarheit bestachen. Auch im Möbeldesign folgte er diesem Grundsatz und schuf mit dem S 533 R ein einzigartiges Design, das an die Eisenschaukelstühle des 19. Jahrhunderts erinnert.
Freischwinger S 533 R – harmonische Linienführung mit hoher Funktionalität

Der Freischwinger S 533 R gehört zweifelsohne zu den Klassikern, die an Aktualität nicht verlieren. Das harmonische Design und der reduzierte Materialeinsatz verleihen dem Stuhl eine zeitlose Optik, die nicht an Funktionalität vermissen lässt. Beim S 533 R ersetzte Mies van der Rohe die sonst üblichen Kuben des Kragstuhls durch geschwungene Bögen. Auf diese Weise wurde der Rahmen ins Schwingen gebracht und die Schwingkraft des Stuhls passt sich der Bewegung des Menschen an, was ein zusätzliches Polster an der Sitzfläche unnötig macht.
S 533 R – eine Innovation im Bereich Freischwinger

Für die Konstruktion des S 533 R verwendete Mies van der Rohe erstmals kalt gebogenes Stahlrohr. Durch diese neuartige Bearbeitung des Materials blieb die Elastizität erhalten und der Rahmen konnte schwingen. Die Sitzfläche und die Rückenlehne des Freischwingers bestehen aus hochwertigem Korbgeflecht, das die puristische Optik noch zusätzlich unterstreicht.
Designer: Marcel Breuer

Marcel Breuer, geboren 1902 im ungarischen Pécs. Nach einem abgebrochenen Kunststudium studierte er von 1920 bis 1924 am Staatlichen Bauhaus Weimar. Von 1925 bis 1928 übernahm er die Leitung der Tischlereiwerkstatt am Bauhaus, das inzwischen nach Dessau umgezogen war. In dieser Zeit war er stark vom Konstruktivismus und De Stijl geprägt und entwickelte einige Weg weisende Möbelentwürfe aus Stahlrohr. 1928 ging Breuer nach Berlin, wo er vorwiegend im Bereich Innenarchitektur tätig war. Ab 1931 unternahm er eine Reihe von Reisen, bevor er ab 1932 in der Schweiz an mehreren Aluminiummöbelentwürfen arbeitete. 1935 zog Marcel Breuer nach London und war dort als Architekt tätig. 1937 erhielt er eine Professur für Architektur an der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts/USA, und eröffnete dort später gemeinsam mit Walter Gropius ein Architekturbüro. 1946 gründete Marcel Breuer sein eigenes Studio in New York und realisierte zahlreiche Entwürfe in Europa und in den USA. Er gilt als einer der bedeutendsten Architekten und Gestalter der Moderne. Marcel Breuer starb am 1. Juli 1981 in New York.
Über Thonet
Mit dem Wirken des Tischlermeisters Michael Thonet (1796 bis 1871) begann unsere traditionsreiche Unternehmensgeschichte. In seinem Werk vollzog sich der Übergang von handwerklicher zu
industrieller Möbelfertigung. Der Durchbruch zur industriellen Fertigung gelang Michael Thonet 1859 in Wien mit dem Stuhl Nr. 14, dem später so genannten „Wiener Caféhaus-Stuhl“, bei dem
die neuartige Technologie des Biegens von massivem Buchenholz zum Einsatz kam. Die Arbeitsschritte waren industriell standardisiert – erstmals in der Möbelherstellung fand Arbeitsteilung
statt. Überdies war der Stuhl einfach zu zerlegen und Platz sparend zu transportieren. Der Stuhl ebnete uns den Weg zum Weltunternehmen; zahlreiche erfolgreiche Bugholz-Möbel folgten.
Die zweite Konstante im Thonet-Programm bilden Stahlrohrmöbel. In den 1930er Jahren war das Unternehmen der weltweit grösste Produzent dieser neuartigen Möbel, die von berühmten Architekten wie Mart Stam, Ludwig Mies van der Rohe oder Marcel Breuer stammten. Heute gelten die frühen Stahlrohrmöbel als Meilensteine in der Designgeschichte. Ihre klare, offene und schlichte Form war Ausdruck einer neuen Haltung in Alltagskultur und Architektur, die unter dem Stichwort „Neue Sachlichkeit“ bekannt wurde. Auch aktuell sind zahlreiche klassische Erfolgsmodelle in unserem Programm, darunter der erste Freischwinger S 33, für dessen Form und Grundprinzip Mart Stam das künstlerische Ur heberrecht zugesprochen bekam, sowie die Modelle S 32 und S 64 von Marcel Breuer.
Sitz des Unternehmens ist Frankenberg in Nordhessen. Dort werden heute alle Klassiker aus Bugholz und Stahlrohr sowie die aktuellen Kollektionen produziert. Im Werk verfügen unsere Mitarbeiter über modernste Produktionstechnologie und viel Erfahrung, die nicht zuletzt bei der Planung und Fertigung hochwertiger Konferenz- und Besprechungsanlagen Anwendung findet. Im Laufe der langen Unternehmensgeschichte haben wir einen grossen Erfahrungsschatz gesammelt. Die Dinge, die in der Vergangenheit geschaffen wurden, dienten gleichermassen als Lehrstunde. So haben sich elementare Identitätsmerkmale wie beispielsweise die Masskonfektion der Produkte über die Zeit hinweg zu dem entwickelt, was es heute ist: Wir entwickeln Produkte, die stets auf Langlebigkeit und Individualität bedacht sind. Sie sind durch Materialqualität und zeitlose Formensprache charakterisiert.
Bruno Wickart AG, Zug – bevorzugter Fachhandelspartner von Thonet im Raum Zug, Luzern und Zürich
Bruno Wickart AG und Thonet pflegen eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das Bruno Wickart Sortiment beinhaltet mehrere Thonet-Neuheiten und Bestsellers, wie Tisch S1090 von Thonet Design Team: Randolf Schott, Beistelltisch S18 von Uli Budde, Sofa 2000 von Christian Werner, Sessel 808 vonFormstelle, Sessel 860 von Thonet Design Team: Lydia Brodde, Tisch 1860, Lampe Kuula von Uli Budde, Stühle der Gebrüder Thonet, Freischwinger Gebrüder Thonet, Barhocker Gebrüder Thonet, S3/S64 Freischwinger von Marcel Breuer, S533 Freischwinger Sessel von Ludwig Mies van der Rohe, stapelbare Beistelltische in verschiedenen Höhen Programm S826 von Marcel Breuer, Bürotisch inkl. Korpusse, Hochsitz 107 von Robert Stadler, Stuhl von Naoto Fukasawa, Barhocker 404 von Stefan Diez, Stuhl S123 von James Irvine, Freischwinger von Mart Stam, uvm.
100 Jahre Bauhaus