Thonet B 22 a: ein Meisterstück des weltweit grössten Produzenten von Stahlrohrmöbeln

Das Traditionsunternehmen Thonet blickt auf eine mehr als 200-jährige Historie zurück. Die ersten kommerziellen Erfolge feierte der Möbelhersteller im 19. Jahrhundert mit einem neuartigen Verfahren zur Herstellung von Bugholzmöbeln. Michael Thonet entwickelte in den 1830er Jahren eine revolutionäre Technik, die es ermöglichte, Vollholz unter Wasserdampf zu biegen. Auf diese Weise war es möglich, die Produktion von Holzmöbeln in industrielle Serienfertigung zu bringen. Ein Beispiel für die innovativen Bugholzmöbel aus dem Hause Thonet ist der Wiener Caféhaus-Stuhl Nr. 14, von dem bis zum Jahr 1930 mehr als 50 Millionen Stück verkauft wurden.
Regal aus Stahlrohr B 22 a – in Anlehnung an berühmte Designs

In den 1930er Jahren widmete sich Thonet als weiterer Geschäftsbereich der Produktion von Stahlrohrmöbeln, die von Stilikonen wie etwa Marcel Breuer, Le Corbusier oder Mart Stam entworfen wurden. Inspiriert von den einzigartigen Designs entwickelte der Möbelhersteller daraufhin eine eigene Kollektion an Stahlrohrmöbeln, wozu auch das Regal B 22 a gehört. Wie auch die Entwürfe der Designgrössen zeichnet sich das Stahlrohrregal durch eine klare Linienführung aus, die durch funktionalen Purismus überzeugt und sich nicht in unnötigen Details verliert.
B 22 a – ein Regal, das die Handschrift von Marcel Breuer trägt

Das Gestell des B 22 a aus gebogenem und verchromten Stahlrohr erinnert an die legendären Beistelltische B 9 und B 10, deren Entwurf von Marcel Breuer zurückgeht. Auf der Stahlrohrkonstruktion liegen die Fachböden aus Buchenholz auf, die gebeizt, decklackiert oder mit Strukturlack behandelt in verschiedenen Farbtönen erhältlich sind.
Designer: Marcel Breuer

Marcel Breuer, geboren 1902 im ungarischen Pécs. Nach einem abgebrochenen Kunststudium studierte er von 1920 bis 1924 am Staatlichen Bauhaus Weimar. Von 1925 bis 1928 übernahm er die Leitung der Tischlereiwerkstatt am Bauhaus, das inzwischen nach Dessau umgezogen war. In dieser Zeit war er stark vom Konstruktivismus und De Stijl geprägt und entwickelte einige Weg weisende Möbelentwürfe aus Stahlrohr. 1928 ging Breuer nach Berlin, wo er vorwiegend im Bereich Innenarchitektur tätig war. Ab 1931 unternahm er eine Reihe von Reisen, bevor er ab 1932 in der Schweiz an mehreren Aluminiummöbelentwürfen arbeitete. 1935 zog Marcel Breuer nach London und war dort als Architekt tätig. 1937 erhielt er eine Professur für Architektur an der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts/USA, und eröffnete dort später gemeinsam mit Walter Gropius ein Architekturbüro. 1946 gründete Marcel Breuer sein eigenes Studio in New York und realisierte zahlreiche Entwürfe in Europa und in den USA. Er gilt als einer der bedeutendsten Architekten und Gestalter der Moderne. Marcel Breuer starb am 1. Juli 1981 in New York.
Über Thonet
Mit dem Wirken des Tischlermeisters Michael Thonet (1796 bis 1871) begann unsere traditionsreiche Unternehmensgeschichte. In seinem Werk vollzog sich der Übergang von handwerklicher zu
industrieller Möbelfertigung. Der Durchbruch zur industriellen Fertigung gelang Michael Thonet 1859 in Wien mit dem Stuhl Nr. 14, dem später so genannten „Wiener Caféhaus-Stuhl“, bei dem
die neuartige Technologie des Biegens von massivem Buchenholz zum Einsatz kam. Die Arbeitsschritte waren industriell standardisiert – erstmals in der Möbelherstellung fand Arbeitsteilung
statt. Überdies war der Stuhl einfach zu zerlegen und Platz sparend zu transportieren. Der Stuhl ebnete uns den Weg zum Weltunternehmen; zahlreiche erfolgreiche Bugholz-Möbel folgten.
Die zweite Konstante im Thonet-Programm bilden Stahlrohrmöbel. In den 1930er Jahren war das Unternehmen der weltweit größte Produzent dieser neuartigen Möbel, die von berühmten Architekten wie Mart Stam, Ludwig Mies van der Rohe oder Marcel Breuer stammten. Heute gelten die frühen Stahlrohrmöbel als Meilensteine in der Designgeschichte. Ihre klare, offene und schlichte Form war Ausdruck einer neuen Haltung in Alltagskultur und Architektur, die unter dem Stichwort „Neue Sachlichkeit“ bekannt wurde. Auch aktuell sind zahlreiche klassische Erfolgsmodelle in unserem Programm, darunter der erste Freischwinger S 33, für dessen Form und Grundprinzip Mart Stam das künstlerische Ur heberrecht zugesprochen bekam, sowie die Modelle S 32 und S 64 von Marcel Breuer.
Sitz des Unternehmens ist Frankenberg in Nordhessen. Dort werden heute alle Klassiker aus Bugholz und Stahlrohr sowie die aktuellen Kollektionen produziert. Im Werk verfügen unsere Mitarbeiter über modernste Produktionstechnologie und viel Erfahrung, die nicht zuletzt bei der Planung und Fertigung hochwertiger Konferenz- und Besprechungsanlagen Anwendung findet. Im Laufe der langen Unternehmensgeschichte haben wir einen großen Erfahrungsschatz gesammelt. Die Dinge, die in der Vergangenheit geschaffen wurden, dienten gleichermaßen als Lehrstunde. So haben sich elementare Identitätsmerkmale wie beispielsweise die Maßkonfektion der Produkte über die Zeit hinweg zu dem entwickelt, was es heute ist: Wir entwickeln Produkte, die stets auf Langlebigkeit und Individualität bedacht sind. Sie sind durch Materialqualität und zeitlose Formensprache charakterisiert.
Bruno Wickart AG, Zug – bevorzugter Fachhandelspartner von Thonet im Raum Zug, Luzern und Zürich
Bruno Wickart AG und Thonet pflegen eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das Bruno Wickart Sortiment beinhaltet mehrere Thonet-Neuheiten und Bestsellers, wie Tisch S1090 von Thonet Design Team: Randolf Schott, Beistelltisch S18 von Uli Budde, Sofa 2000 von Christian Werner, Sessel 808 vonFormstelle, Sessel 860 von Thonet Design Team: Lydia Brodde, Tisch 1860, Lampe Kuula von Uli Budde, Stühle der Gebrüder Thonet, Freischwinger Gebrüder Thonet, Barhocker Gebrüder Thonet, S3/S64 Freischwinger von Marcel Breuer, S533 Freischwinger Sessel von Ludwig Mies van der Rohe, stapelbare Beistelltische in verschiedenen Höhen Programm S826 von Marcel Breuer, Bürotisch inkl. Korpusse, Hochsitz 107 von Robert Stadler, Stuhl von Naoto Fukasawa, Barhocker 404 von Stefan Diez, Stuhl S123 von James Irvine, Freischwinger von Mart Stam, uvm.
100 Jahre Bauhaus