Marcel Breuer S 285: ein Stück Zeitgeschichte im Stahlrohrdesign
Der ursprünglich aus Ungarn stammende Architekt und Künstler Marcel Breuer gehört zu den wohl wichtigsten und bedeutendsten Designern des 20. Jahrhunderts. Bekannt für seine schlichte Formgebung und die modulare Bauweise seiner Entwürfe, revolutionierte er das moderne Wohnen und prägte den Zeitgeist nachhaltig. Erst durch seine Experimente mit der Variation von möglichst gleichartigen Einzelteilen entstanden die Stahlrohrmöbel, die heute ein fester Bestandteil der zeitgemässen Inneneinrichtung sind.
Stahlrohrschreibtisch S 285 – eine Kombination von Kunst und Technik
Mit dem Entwurf des Stahlrohrschreibtisches S 285 bewies Marcel Breuer einmal mehr, welch visionäre Gedanken er bei seinen Designideen verfolgte. Auch mehr als 80 Jahre später hat der S 285 nicht an Aktualität verloren und zeigt sich im Alltag noch immer als praktischer Begleiter. Marcel Breuers Schreibtisch repräsentiert die Grundsätze des Bauhauses in Perfektion und veranschaulicht, wie Kunst und Technik eine harmonische Verbindung miteinander eingehen können, ohne, dass dabei die Funktionalität aus den Augen verloren wird.
S 285 – Stahlrohrschreibtisch mit klarer Linienführung
Die Grundkonstruktion des S 285 ist aus stabilem Stahlrohr gefertigt, in dessen Rahmen sich die Tischplatte sowie die Aufbewahrungselemente aus lackiertem Holz zu einem harmonischen Gesamtbild zusammenfügen. Während das Stahlrohrgestell durch eine geschwungene Linienführung besticht, erzeugt die klare Form der Schubladenelemente den Eindruck, als würden diese darin schweben. Das reine Design, dessen Proportionen durch eine formale Ausgewogenheit bestechen, steht für ein bedeutsames Stück Zeitgeschichte, das auch als «Die neue Sachlichkeit» Bekanntheit erlangte. Der Möbelhersteller Thonet fertigt den Stahlrohrschreibtisch S 285 inzwischen in verschiedenen Varianten auf Basis des Original-Entwurfs von Marcel Breuer.
Designer: Marcel Breuer
Marcel Breuer, geboren 1902 im ungarischen Pécs. Nach einem abgebrochenen Kunststudium studierte er von 1920 bis 1924 am Staatlichen Bauhaus Weimar. Von 1925 bis 1928 übernahm er die Leitung der Tischlereiwerkstatt am Bauhaus, das inzwischen nach Dessau umgezogen war. In dieser Zeit war er stark vom Konstruktivismus und De Stijl geprägt und entwickelte einige Weg weisende Möbelentwürfe aus Stahlrohr. 1928 ging Breuer nach Berlin, wo er vorwiegend im Bereich Innenarchitektur tätig war. Ab 1931 unternahm er eine Reihe von Reisen, bevor er ab 1932 in der Schweiz an mehreren Aluminiummöbelentwürfen arbeitete. 1935 zog Marcel Breuer nach London und war dort als Architekt tätig. 1937 erhielt er eine Professur für Architektur an der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts/USA, und eröffnete dort später gemeinsam mit Walter Gropius ein Architekturbüro. 1946 gründete Marcel Breuer sein eigenes Studio in New York und realisierte zahlreiche Entwürfe in Europa und in den USA. Er gilt als einer der bedeutendsten Architekten und Gestalter der Moderne. Marcel Breuer starb am 1. Juli 1981 in New York.
Über Thonet
Mit dem Wirken des Tischlermeisters Michael Thonet (1796 bis 1871) begann unsere traditionsreiche Unternehmensgeschichte. In seinem Werk vollzog sich der Übergang von handwerklicher zu
industrieller Möbelfertigung. Der Durchbruch zur industriellen Fertigung gelang Michael Thonet 1859 in Wien mit dem Stuhl Nr. 14, dem später so genannten „Wiener Caféhaus-Stuhl“, bei dem
die neuartige Technologie des Biegens von massivem Buchenholz zum Einsatz kam. Die Arbeitsschritte waren industriell standardisiert – erstmals in der Möbelherstellung fand Arbeitsteilung
statt. Überdies war der Stuhl einfach zu zerlegen und Platz sparend zu transportieren. Der Stuhl ebnete uns den Weg zum Weltunternehmen; zahlreiche erfolgreiche Bugholz-Möbel folgten.
Die zweite Konstante im Thonet-Programm bilden Stahlrohrmöbel. In den 1930er Jahren war das Unternehmen der weltweit größte Produzent dieser neuartigen Möbel, die von berühmten Architekten wie Mart Stam, Ludwig Mies van der Rohe oder Marcel Breuer stammten. Heute gelten die frühen Stahlrohrmöbel als Meilensteine in der Designgeschichte. Ihre klare, offene und schlichte Form war Ausdruck einer neuen Haltung in Alltagskultur und Architektur, die unter dem Stichwort „Neue Sachlichkeit“ bekannt wurde. Auch aktuell sind zahlreiche klassische Erfolgsmodelle in unserem Programm, darunter der erste Freischwinger S 33, für dessen Form und Grundprinzip Mart Stam das künstlerische Ur heberrecht zugesprochen bekam, sowie die Modelle S 32 und S 64 von Marcel Breuer.
Sitz des Unternehmens ist Frankenberg in Nordhessen. Dort werden heute alle Klassiker aus Bugholz und Stahlrohr sowie die aktuellen Kollektionen produziert. Im Werk verfügen unsere Mitarbeiter über modernste Produktionstechnologie und viel Erfahrung, die nicht zuletzt bei der Planung und Fertigung hochwertiger Konferenz- und Besprechungsanlagen Anwendung findet. Im Laufe der langen Unternehmensgeschichte haben wir einen großen Erfahrungsschatz gesammelt. Die Dinge, die in der Vergangenheit geschaffen wurden, dienten gleichermaßen als Lehrstunde. So haben sich elementare Identitätsmerkmale wie beispielsweise die Maßkonfektion der Produkte über die Zeit hinweg zu dem entwickelt, was es heute ist: Wir entwickeln Produkte, die stets auf Langlebigkeit und Individualität bedacht sind. Sie sind durch Materialqualität und zeitlose Formensprache charakterisiert.
Bruno Wickart AG, Zug – bevorzugter Fachhandelspartner von Thonet im Raum Zug, Luzern und Zürich
Bruno Wickart AG und Thonet pflegen eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das Bruno Wickart Sortiment beinhaltet mehrere Thonet-Neuheiten und Bestsellers, wie Tisch S1090 von Thonet Design Team: Randolf Schott, Beistelltisch S18 von Uli Budde, Sofa 2000 von Christian Werner, Sessel 808 vonFormstelle, Sessel 860 von Thonet Design Team: Lydia Brodde, Tisch 1860, Lampe Kuula von Uli Budde, Stühle der Gebrüder Thonet, Freischwinger Gebrüder Thonet, Barhocker Gebrüder Thonet, S3/S64 Freischwinger von Marcel Breuer, S533 Freischwinger Sessel von Ludwig Mies van der Rohe, stapelbare Beistelltische in verschiedenen Höhen Programm S826 von Marcel Breuer, Bürotisch inkl. Korpusse, Hochsitz 107 von Robert Stadler, Stuhl von Naoto Fukasawa, Barhocker 404 von Stefan Diez, Stuhl S123 von James Irvine, Freischwinger von Mart Stam, uvm.
100 Jahre Bauhaus