Sessel Ensō
Design Frédéric Dedelley, 2021
Möbel zum Sitzen, Liegen oder Aufbewahren von Dingen sind Teil unseres Alltags – genauso wie es Taschen sind. In einer aussergewöhnlichen Kollaboration zweier Schweizer Unternehmen verfolgen der Möbelhersteller Lehni und das Taschenlabel QWSTION ein gemeinsames Ziel: die Herstellung eines kreislauffähigen Sessels – einem Möbel, das Menschen durchs Leben trägt. Innovative Metallverarbeitung trifft auf progressive Materialentwicklung im Textilbereich, um den Kreis zu schliessen, und Schweizer Design für zukünftige Generationen zu erhalten.
Ensō ist ein Sessel für drinnen und draussen, geprägt durch Funktionalität, zeitloses Design und minimalen Ressourcenverbrauch. Aluminium aus Recycling-Kreisläufen und regenerative, natürlich gewachsene Pflanzenfasern bilden die Basis von Gestell und Sitzfläche, alle anderen verwendeten Materialien wie Schrauben und Füsse können ebenfalls in Kreisläufen weiterbestehen. Der Sessel wird in der Lehni-Manufaktur in Dübendorf hergestellt und ebenso in der Schweiz gefertigt wird der textile Sitz aus dem von QWSTION entwickelten Bananatex®, welches vollständig biologisch abbaubar ist.
- Aluminiumprofile, farblos, bronze oder schwarz eloxiert
- Sitzbezug Bananatex, limestone, gravel, schwarz
- wetterfest
- stapelbar
Designer: Christian Paul Kägi,
Mit einem holistischen Designverständnis hat Christian Paul Kägi ein breites Spektrum an Projekten internationaler Kunden mitgeprägt, von Interieurs über Möbel bis zu Produkten, und von visueller Kommunikation zu Marken-Identitäten.
Nach dem Studium typografischen Gestaltens in Bern und dem Industrial Design Diplom an der ZhdK folgte die Gründung des Designstudios Aekae mit Fabrice Aeberhard. Schon nach kurzer Zeit führte das von der Schweizer Moderne geprägte Interesse an Materialien und Herstellungsprozessen, sowie dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zur Kreation eigener Marken und Projekte, in denen holistisches Denken umgesetzt werden konnte.
So entstand das Taschenlabel Qwstion, auf welches sich Kägi seit 2015, neben gelegentlicher Tätigkeit als Dozent im Product Design Master an der ECAL, als Creative Director voll und ganz konzentriert.
Die aus Pflanzenfasern hergestellten Rucksäcke von QWSTION sind dafür bekannt Funktion und Design mit Nachhaltigkeit zu verbinden. Der Fokus liegt auf der Kreation vielseitiger Produkte für den Alltag – mit einer zurückhaltenden Ästhetik und einem möglichst kleinen ökologischen Fussabdruck.
Frédéric Dedelley
Dem Design auf der Spur
In der Auseinandersetzung mit Form, Funktion und Konstruktion spielen Erfahrung, Handwerk, Tradition und Vorbilder eine Rolle sowie scheinbar nebensächliche Einflüsse und Eindrücke. Dabei gilt es, das Aussergewöhnliche zu erkennen, Konventionen und herkömmliche Lösungen
zu hinterfragen. Ein wunderbares, täglich neues Abenteuer bei der Gestaltung von Produkten, Editionen, Innenarchitektur, Ausstellungen.
Frédéric Dedelley, 1964 in Fribourg geboren, studierte Produkt-Design an der Ecal in Lausanne und am Art Center College of Design (Europe). Seine Ausbildung verband dadurch die eher intellektuelle europäische Denkweise mit der mehr auf Vermittlung ausgerichteten amerikanischen Haltung. Bevor er 1995 sein eigenes Atelier in Zürich eröffnete, sammelte er Erfahrungen in verschiedenen Studios in Paris, San Francisco und der Schweiz. Von 2001 bis 2016 lehrte er Design an den Hochschulen Basel und Luzern. Heute ist Frédéric Dedelley in den Bereichen Möbel, Innenarchitektur und Ausstellungs-Design tätig und verfolgt freie künstlerische Projekte.
LEHNI KOLLEKTION
Über LEHNI
Geschichte
1922 gründetete Rudolf Lehni senior die Bauspenglerei unweit des Kunst- und Schauspielhauses. Die Geschichte der Firma Lehni ist seit ihren Anfängen mit Kunst und Kultur verbunden. 1932 liess Max Bill sein berühmt gewordenes Wellrelief bei Lehni anfertigen.
1956 übernahm Rudolf Lehni junior die Leitung der Firma und baute diese stark aus. Die Firma Lehni war ein gesuchter Partner bei der Realisierung anspruchscoller Bauspenglerarbeiten mit namhaften Arbeiten. Daneben unterrichtete Rudolf Lehni Materialkunde und Metallverarbeiten an der Kunstgewerbeschule Zürich.
1964 Dort lernte Rudolf Lehni auch Andreas Christen kennen. Der entscheidende Schritt zur Herstellung von Möbeln war das Aluminium-Regal für die Expo 1964 in Lausanne.
Max Bill als Verantwortlicher für den Sektor Bilden und Gestalten empfahl dem Buchhändler- und Verlegerverband für dessen Pavillon explizit das Tandem Christen/Lehni für die Entwicklung eines zum Stand passenden Bücherregals.
1975 wurde das neue Firmengebäude in Dübendorf bezogen, entworfen von Architekt Ernst Gisel. Die Fabrik steht heute noch wie ein Solitär im Industriegebiet in Dübendorf.
Die Aktivität bewegte sich nun immer deutlicher in Richtung industrielle Manufaktur. Die Möbelkollektion wurde von Lehni zusammen mit Andreas Christen kontinuierlich erweitert.
1981 Nach dem frühen Tod von Rudolf Lehni im Jahr 1981 übernahm seine Frau Doris Lehni-Quarella die Firmenleitung, ihre Leidenschaft für das Fortführen des eingeschlagenen Richtung widerspiegelt sich auch in der fotografischen Dokumentation der Lehni Möbel.
1984 Auf die Präzision der Metallverbeitung wurde auch der Amerikanische Minimal Art Künstler Donald Judd aufmerksam, der anlässlich eines Besuches 1984 in Dübendorf, das Regal von Andreas Christen sah. Donald Judd liess sich dadurch zu einer eigenen Möbelkollektion inspirieren. Es entstanden wahlweise 15 verschiedene Möbeltypen wahlweise in Aluminium oder Kupferblech. Alle Möbeltypen sind nummeriert und gestempelt.
1998 verstarb Doris Lehni-Quarella unerwartet. Sie hinterliess die Firma ihrem Neffen Antonio Monaci. Als Absolvent der Architekturfakultät der Universität Florenz, hatte er immer schon eine hohe Affinität zu Design und Fotografie, was zu Entwürfen für die Lehni Kollektion führte. So zum Beispiel das Lehni Sofa 2008. Einige Lehni Fotoaufnahmen tragen ebenfalls seine Handschrift.
Die Geschwister Ursula und Heinz Menet führen operativ die Lehni AG im Sinn und Geist der Gründergeneration fort. Entscheidend für die Weiterentwicklung der Firma war das Heranziehen neuer Designer, die den künstlerischen Esprit des Unternehmens aufgreifen. Sie haben mit ihren Entwürfen bewiesen, wie klare Formensprache und Eigenständigkeit’Lehni möbel entsehen lassen.
Massanfertigungen für nationale und internationale Firmen, die Lehni zusammen mit Architekten, Grafikern und Bauherrn reussieren, gewinnen zunehmend an Bedeutung in der Diversifizierung der Firma.
2014 präsentiert Lehni – die Aluminium-Küche. Seit Anfang ist unsere Manufaktur dafür bekannt, dass sie innovative Lösungen mit reduziertem Design umsetzt. Mit dem langjährigen Knowhow in der Aluminium-Verarbeitung und der intensiven Zusammenarbeit mit Architekten und führenden Küchengeräteherstellern, planen wir gerne Ihre Wunschküche.